Fachkräftemangel
in Deutschland 2023

Kategorien: Stellenmarkt | 18. Januar 2024

Es ist ein Trend, der sich schon seit Jahren abzeichnet: der Fachkräftemangel. Eine Herausforderung, die sich über verschiedene Branchen erstreckt und tiefgreifende Auswirkungen auf die Wirtschaft und die Gesellschaft hat.

Unsere Marktforscher:innen von index Research haben den Jobmarkt 2023 Deutschland genau unter die Lupe genommen, um aktuelle Veränderungen und Entwicklungen zu untersuchen und zu ermitteln, wie sich der Fachkräftemangel in Deutschland seit 2020 entwickelt hat.

WOHER STAMMEN DIE DATEN?

In unserer Stellenmarktanalyse analysieren wir umfassende Daten aus mehr als 200.000 Quellen zu Stellenmärkten in elf europäischen Ländern. Damit verfügen wir über die größte Datenbank zum Stellenmarkt in Europa, die uns einzigartige Einblicke in die Entwicklung des Fachkräftemangels bietet.

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Der Stellenmarkt 2023
im Vergleich zum Vorjahr

Über 6 Millionen Positionen sollten im ersten Halbjahr 2023 von mehr als 500.000 Unternehmen besetzt werden. Diese Unternehmen investierten rund 2,8 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr ist das erste Halbjahr 2023 von einem leichten Aufwärtstrend geprägt. Damit fällt das Wachstum deutlich geringer aus als in den vergangenen Jahren. Es ist jedoch immer noch ein stetiger Aufwärtstrend erkennbar.

Der Stellenmarkt 2023 in Zahlen:

  • mehr als 6 Millionen ausgeschriebene Positionen
  • mehr als 500.000 ausschreibende Unternehmen
  • Investierter Anzeigenumsatz: rund 2,84 Mrd. Euro
  • 20 % der Jobangebote auf 5 Städte verteilt: Berlin, München, Hamburg, Frankfurt am Main, Köln

Jahresentwicklung:
STABILES ERSTES HALBJAHR

In der ersten Jahreshälfte 2023 wurden die Coronabeschränkungen wieder gelockert und viele Unternehmen kehren zur Normalität zurück. Auf dem Stellenmarkt lässt sich das jedoch nicht erkennen. Die Anzahl der ausgeschriebenen Stellenanzeigen bleibt seit Jahresbeginn relativ konstant. Nach einem leichten Rückgang im Frühjahr 2023, stieg die Anzahl an Ausschreibungen wieder an.

Monatliche Entwicklung Stellenmarkt Fachkräftemangel Deutschland 2023

Im Langzeitvergleich ist jedoch insgesamt ein leichter Aufwärtstrend erkennbar.

Monatliche Entwicklung Stellenmarkt Fachkräftemangel Deutschland 2023

DIESE BRANCHEN SIND VOM
FACHKRÄFTEMANGEL BETROFFEN

Die größte Anteil an offenen Stellen findet sich in der Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (2.870.158 Stellen), dem Handel bzw. der Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen (879.194 Stellen) und dem verarbeitendem Gewerbe (805.838 Stellen).

Branchen Stellenmarkt Fachkräfte Mangel Deutschland 2023

Das sind die
Top-Berufsgruppen auf dem Jobmarkt 2023

Auch 2023 werden in handwerklichen und technischen Bereichen besonders viele Positionen ausgeschrieben, der Fachkräftemangel bringt zunehmend Arbeitgeber in Sorge. Im Vertrieb und Verkauf stehen die Chancen für Bewerber:innen ebenfalls gut, denn es herrscht ein eklatanter Mangel auf Unternehmensseite.

Monatliche Entwicklung Stellenmarkt Fachkräftemangel Deutschland 2023

Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt: Nur mit Profilvertrieb können Personaldienstleister:innen und Personalberater:innen sich von der Konkurrenz abheben und auf einem Bewerber-Markt kompetitiv bleiben.

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von Azubi bis C-Level:
Wer wird genau gesucht?

Unternehmen suchen deutschlandweit vermehrt nach Fachkräften – sei es mit speziellen Qualifikationen, mehrjähriger Berufserfahrung oder akademischem Hintergrund. Insgesamt machen solche Ausschreibungen rund 70 Prozent der offenen Jobangebote aus. Neben diesen Hierarchien-Ebenen wird auch in der Ausbildung von vielen Unternehmen gesucht. Rund 575.000 Stellen wurden im ersten Halbjahr 2023 ausgeschrieben.

Hierarchie Ebenen Stellenmarkt Fachkräfte Mangel Deutschland 2023

Diese Auswertung legt nah: Wer rastet, der rostet. Sei es das Ziel, neue Fachkräfte in Führungspositionen zu gewinnen, Bestehende zu halten oder sich für die Zukunft in Form von Auszubildenden aufzustellen, wer sich nicht um sein Employer Branding kümmert, wird nicht zum Ziel gelangen.

IN WELCHEN REGIONEN IST DER
FACHKRÄFTEMANGEL BESONDERS SPÜRBAR?

Der Fachkräftemangel in Deutschland ist nach wie vor ein Problem. So viel ist klar. Doch wie unterscheiden sich die einzelnen Bundesländer voneinander? Wir haben die regionalen Unterschiede genauer unter die Lupe genommen.

Absolut gesehen werden in den größten Bundesländern (NRW, Bayern, BaWü und Niedersachsen) auch die meisten Stellen ausgeschrieben. Diese vier Bundesländer vereinen zusammen rund 50 Prozent der Vakanzen.

Auch wenn in kleineren Bundesländern entsprechend weniger offene Stellen zu finden sind, ist der Unterschied von gesuchten Positionen pro Unternehmen bemerkenswert. Während in den großen Bundesländern pro Unternehmen durchschnittlich 11 offene Stellen besetzt werden sollen, suchen Unternehmen aus kleineren Bundesländern nach Mitarbeitenden für rund 8,7 Vakanzen. Nicht nur absolut, auch relativ gesehen herrscht ein höherer Personalbedarf in den größeren Bundesländern.

Jobangebote nach Bundesland in 2023

Städtevergleich:
Die Top 5 auf dem Stellenmarkt

Rund 20 Prozent der bundesweiten Jobangebote finden sich auf fünf Städte verteilt. Unsere Analyse hat ergeben, dass in diesen Städten die meisten Stellen ausgeschrieben sind:

Jobangebote nach Städten in 2023

In den Ballungszentren der Republik sind entsprechend viele Unternehmen ansässig und suchen nach neuen Mitarbeitenden. Da sich aufgrund der aktuellen Situation sehr viel im Bereich „Home Office“ entwickelt, ist die nähere Umgebung dieser großen Städte ebenfalls für Personaldienstleister interessant. Teils-Teils-Konzepte (bspw. zwei Tage Home-Office, drei Tage Büro/vor Ort) oder 100 Prozent Home-Office bereiten völlig neue Möglichkeiten im Recruiting.

Eine genaue Analyse, welche Branchen und Unternehmen in diesen Städten (oder Ihrer Region) aktiv sind, lässt sich problemlos über index Anzeigendaten durchführen. Blicken Sie beim Active Sourcing von Kandidat*innen auch entsprechend über den Stadtkern hinaus.

Fakten, Zahlen, Erkenntnisse:
So profitieren Personaler:innen vom Fachkräftemangel

Diese Analyse des deutschen Stellenmarkts 2023 zeigt: Der Mangel an Fachkräften in Deutschland ist nach wie vor ein Problem. Durch den demografischen Wandel wird sich dieser Trend in den nächsten Jahren womöglich noch weiter verstärken. Neben gutem Employer Branding und Weiterentwicklungen im Bereich Digitalisierung und Home-Office, werden Personaldienstleister:innen deshalb weiterhin für viele Unternehmen eine unabdingbare Ressource darstellen, um den Personalmangel erfolgreich anzugehen.

Die Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen unserer großen Studie zum Jobmarkt 2020 haben immer noch Bestand: Fachkräfte müssen nicht nur gewonnen, sondern auch gebunden werden – und wer vom wachsenden Stellenmarkt ein großes Stück vom Kuchen abhaben will, braucht entscheidende Wettbewerbsvorteile.

Für Unternehmen bietet unsere index Agentur passgenaue Lösungen rund ums Employer Branding und Marketing. Wissen ist Macht: Dank präziser Big Data Analysen kann index Research genau den Wissensvorsprung liefern, um sich von der Konkurrenz abzuheben.

Für Personaldienstleister:innen, Recruiting und Beratung ist index Anzeigendaten das System, das den Unterschied macht. Finden Sie genau heraus, wo Ihre Kandidat*innen am sinnvollsten eingesetzt werden können und evaluieren Sie potenzielle Aufträge direkt auf ihre Umsetzbarkeit, bevor Sie sie annehmen.

Jürgen Grenz

Autor

Jürgen Grenz gründete index 1994 in Berlin und ist seitdem Geschäftsführer. Seit 2019 leitet er die Unternehmensgruppe gemeinsam mit Oliver Saul. Das Thema Personal, das in Zeiten des Fachkräftemangels immer bedeutender wird, zieht sich wie ein roter Faden durch die Vita des Diplom-Kaufmanns (Universität Mannheim). 2001 initiierte er zudem die Stiftung Gute-Tat, die temporäres soziales Engagement bei karitativen Projekten ermöglicht.

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